Manuelle Lymphdrainage (MLD)

Manuelle Lymphdrainage (MLD)

Aufgaben der Lymphe

Die Lymphe strömt in Lymphbahnen, welche unseren gesamten Körper durchziehen. In ihrem Verlauf nimmt sie Giftstoffe und Stoffwechselendprodukte auf und schleust sie aus dem Körper. Damit übernimmt sie eine wichtige Aufgabe im Stoffwechselgeschehen. Da das Lymphgefäßsystem auch ein Teil unseres Immunsystems ist, kann die MLD oftmals für die Erhaltung eines gut funktionierenden Abwehrsystems eine wichtige Rolle spielen. Denn in der Lymphflüssigkeit werden Immunzellen dorthin transportiert, wo sie aufgrund der aktuellen Abwehrlage gebraucht werden.

Ursache und Behandlung

Es gibt viele Ursachen für eine Flüssigkeitsansammlung im Gewebe. Ein Grund dafür ist ein vermehrtes Aufkommen von Gewebsflüssigkeit im Verhältnis zur Leistungsfähigkeit der kleinen Lymphgefäße. Die nun vermehrt anfallenden Stoffwechselendprodukte werden nicht ausreichend abtransportiert und belasten das Gewebe. Um den Abtransport dennoch zu gewährleisten und um das Gewebe zu entlasten, wird die Manuelle Lymphdrainage angewendet. Mit sanften Griffen wird entsprechend einem speziellen Therapiekonzept die Lymphflüssigkeit zielgerichtet aus dem Gewebe in die Lymphbahnen abgeleitet, die dann in die venösen Blutgefäße münden. Über das venöse Blutgefäßsystem gelangt die Lymphflüssigkeit schlussendlich auch in den Urin und die Schadstoffe können ausgeschieden werden. Verringert sich die Flüssigkeitsansammlung im Gewebe, lastet weniger Druck auf den Gewebestrukturen wie den feinen Nerven und kleinsten Blutgefäßen. Auch dies kann oftmals über die Druckentlastung zu einer Schmerzlinderung beitragen.

Anwendungsgebiete

  • bei Schwellungen
  • im Gewebe nach Operationen
  • im Gewebe nach länger bestehenden Erkrankungen
  • im Gewebe im Anschluss einer Therapie nach einer eventuell schwerwiegenden Erkrankung
  • nach Unfällen, Verstauchungen, Zerrungen
  • nach Knochenbrüchen
  • nach einem Schleudertrauma
  • durch langes Stehen
  • durch angeborene Fehlbildungen der Lymphgefäße
  • nach einer abgelaufenen Erkrankung der Venen